Solardachkataster und Geko
Solardachkataster
Integriertes Gemeindekonzept
Das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept (kurz GEKO) dient als Voraussetzung zur Aufnahme in verschiedene Städtebauförderprogramme von Bund und Land. Die Landesregierung fördert die Erstellung eines solchen GEKOs, da der stattfindende demografische und sozioökonomische Wandel die Kommunen, insbesondere kleinere Städte und Gemeinden im ländlichen Raum, vor große Herausforderungen stellt und insbesondere zukünftig verstärkt stellen wird.
Die Gemeinde Freisen hat das Saarbrücker Planungsbüro ARGUS CONCEPT GmbH mit der Erstellung des Integrierten Gemeindeentwicklungskonzeptes beauftragt. In einem ganzheitlichen Ansatz wurden für alle Bereiche der kommunalen Entwicklung, welche vom demografischen Wandel betroffen sind, Anpassungs‑ und Handlungsstrategien entwickelt, damit Freisen auch in Zukunft trotz abnehmender und älter werdender Bevölkerung als attraktiver Wohn- und Freizeitstandort bestehen bleibt bzw. sich weiterentwickeln kann. Im Ergebnis ist das GEKO für die Gemeinde ein praktikables, auf einen Zeithorizont von ca. 15 Jahren angelegtes Planungs- und Kontrollinstrument, anhand dessen zukünftige Planungen und Projekte auf ihre Vereinbarkeit mit den im Konzept festgelegten Zielen überprüft werden können.
Hier können Sie sich das gesamte Konzept als PDF downloaden
Die Gemeinde Freisen gilt als beliebter Wohn- und Freizeitstandort. Bedingt durch eine landschaftlich attraktive Lage und eine hohe Umfeld-, Freiraum- und Gestaltqualität weist die Gemeinde einen hohen Wohnwert auf. Die Ausstattung von Freisen bezüglich sozialer und bildungsbezogener Infrastruktur verteilt sich durch das bipolare Zentrum auf die beiden Ortsteile Freisen und Oberkirchen und bietet damit jedem Bürger Einrichtungen in vertretbarer Entfernung. Besonders der Naherholungsfaktor sowie das Freizeitangebot der Gemeinde sind durch zahlreiche Sportplätze, Wanderwege oder das Weiselbergbad gut ausgeprägt. Zudem liegt Freisen in verkehrsgünstiger Lage am Primärstraßennetz A 62 – A 1(Kaiserslautern –Nonnweiler –Trier). Dies erleichterte die Ansiedlung mehrerer gewerblicher Betriebe, mit einem wichtigen regionalem Arbeitsplatzangebot. Insgesamt betrachtet verfügt die Gemeinde Freisen über eine gute und der Gemeindegröße angemessene Ausstattung an Versorgungseinrichtungen für Güter und Dienstleistungen des überwiegend kurzfristigen Bedarfs. Zudem gibt es einige wenige Branchen, die auch Bereiche des mittel- und langfristigen Bedarfs abdecken (z.B. Bekleidung, Elektroartikel etc.). Darüber hinaus ist mit dem „Freisbachcenter“ im Ortsteil Freisen ein neuer und leistungsfähiger Versorgungsbereich entstanden. Auch wenn die Gemeinde bisher von ihren Standortqualitäten profitieren konnte, zeichnet sich in der jüngsten Vergangenheit Handlungsbedarf für die Zukunft ab. Wie in fast allen anderen saarländischen Kommunen, sind in Freisen bereits drei große Trends eingetreten, die sich auf alle Bereiche des kommunalen Lebens auswirken bzw. noch auswirken werden und die Kommunen vor große Herausforderungen stellen:
- Einerseits handelt es sich um den demografischen Wandel. Die generelle Abnahme der Bevölkerung, Verschiebungen in der Altersstruktur sowie der Anstieg des Anteils von Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung werden beispielsweise einerseits zu Auslastungsproblemen innerhalb von Infrastruktureinrichtungen führen, andererseits sind Anpassungsstrategien an die veränderten Rahmenbedingungen dringend erforderlich. In den Kindergärten und Schulen sind die Auswirkungen bereits spürbar. Der demografische Wandel wirkt sich dabei jedoch nicht nur auf Einrichtungen der sozialen und bildungsbezogenen Infrastruktur aus, auch für die Bereiche Nahversorgung, technische Infrastruktur, Wohnungsmarkt sowie die Wirtschaftsentwicklung von Freisen werden Antworten auf die Folgen des Wandels gefunden werden müssen.
- Neben den demografischen Entwicklungen sind Veränderungen im wirtschaftlichen Strukturgefüge in Freisen bereits eingetreten. So sind durch ein verändertes Einkaufsverhalten sowie durch demografisch bedingte Kaufkraftverluste bzw. Umsatzverluste negative Auswirkungen auf den innerörtlichen Einzelhandel erkennbar. Gleichzeitig wird dieser Prozess durch die steigende Konzentration der Kaufkraft auf großflächige Einzelhandelsbetriebe und Discounter verschärft.
- Hinzu kommen gesellschaftliche Veränderungen (Polarisierung, Heterogenisierung, neue Lebensstile, Abwanderungen), auf die reagiert werden muss. Auch hier sind Anpassungsstrate-gien an die veränderten Rahmenbedingungen dringend erforderlich.
Die Gemeinde Freisen will diese Entwicklung nicht einfach hinnehmen und reagiert jetzt, wo einerseits die Strukturen in der Gemeinde noch überwiegend intakt sind, andererseits die möglichen Auswirkungen des demografischen Wandels durch entsprechende Weitsicht und rechtzeitige Gegenmaßnahmen wenn auch nicht unbedingt aufgehalten, so doch zumindest abgeschwächt werden können. Zudem kann der demografische Wandel jetzt auch noch als Chance für grundlegende Reformen und Innovationen genutzt werden. So kann beispielsweise der Bevölkerungsrückgang zu einer Qualitätsverbesserung von sozialen Einrichtungen zur Profilierung der Gemeinde für spezielle Bevölkerungsgruppen wie Familien und Senioren genutzt werden.