Der Rat der Gemeinde Freisen machte in seiner Sitzung in der letzten Woche den Weg für eine Vergrößerung der Rüstungsunternehmens KNDS Deutschland Maintenance GmbH (Krauss-Maffei-Wegmann und Nexter Defense Systems), ehemals DSL und IWS, frei. In einem ersten Schritt wird nun die Landesgesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar (gwSaar), eine Tochter der Strukturholding Saar, eine 3,9 Hektar große Fläche aufbereiten. Für die Fläche existiert bereits ein Bebauungsplan aus dem Jahr 1989. Dieser Plan wird so geändert, dass er die heutigen Anforderungen erfüllt. Zudem wird die Fläche etwas angepasst.
Hintergrund ist ein bedeutendes Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr: Der Verteidigungsausschuss hat bereits zuvor die Entwicklung und den Bau des Patria 6×6 Radpanzers genehmigt. Sollte auch der Haushaltsausschuss zustimmen, könnte KNDS ab 2027 in mehreren Tranchen bis zu 3500 Fahrzeuge im Werk in Freisen fertigen. Der neue Transportpanzer des finnischen Herstellers Patria soll den bisherigen „Fuchs“ ablösen und wird von KNDS an die speziellen Anforderungen der Bundeswehr angepasst.
Zu dem historischen Beschluss des Gemeinderates führt Bürgermeister Karl-Josef Scheer aus, dass so etwas ein Bürgermeister in seiner Amtszeit nur selten erleben darf. Er zeigte sich dankbar: Ohne Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, Wirtschaftsminister Jürgen Barke, die Belegschaft des Werkes und vor allem auch dessen Geschäftsführer Christoph Cords sowie Thomas Kohler hätte der Freisener KNDS-Standort den Auftrag nicht erhalten.
Der Bürgermeister zeigte sich nach der Gemeinderatssitzung sichtlich zufrieden: Heute ist ein guter Tag für die Gemeinde Freisen. Mit der geplanten Erweiterung der Fläche für das KNDS-Werk setzen wir ein starkes Zeichen: Unsere Gemeinde wächst, entwickelt sich weiter und wird als Wirtschaftsstandort geschätzt. Das macht mich persönlich sehr stolz.
Kreistags- und Gemeinderatsmitglied Gerald Linn zeigte sich sehr zufrieden mit dem Gemeinderatsbeschluss. In den vergangenen Monaten hat es viele schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft gegeben. Große Industriearbeitgeber hätten Beschäftigte abgebaut, geplante Neuansiedlungen seien nicht zustande gekommen. Jede dritte saarländische Kommune habe einen Jobrückgang vermeldet. In Freisen jedoch registrierte die Arbeitsagentur zum Stichtag 30. Juni vergangenen Jahres rund 2250 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – rund 640 und damit gut 40 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Unsere Gemeinde hat sich seit 2014 zu einem Hotspot für zukunftsfähige Arbeitsplätze entwickelt, so das Kreistagsmitglied.
Grund hierfür seien vor allem zwei große Unternehmen: Hörmann und KNDS. Bei Letzterem seien in den vergangenen Jahren bereits mehrere Hundert Menschen neu in Lohn und Brot gekommen. Nun sollen im Zuge der ausgerufenen Zeitenwende viele Millionen in die Wehrindustrie des Landkreises St. Wendel fließen und damit mehrere Hundert zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Gut, dass diese Gelder in unsere Region in die Erhaltung und Weiterentwicklung der Arbeitsplätze fließen. Eine wichtige Botschaft für die Menschen in unserer Gemeinde und Umgebung, findet er.
Der 1. Beigeordnete Thorsten Schmidt stimmte ebenfalls für die Erweiterung des Werkes. Der Gemeinderat hat eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen – für den Wirtschaftsstandort Saarland und für die Sicherheitsinteressen Deutschlands. Die Entscheidung des Bundestags-Verteidigungsausschusses zuvor ist eine sehr gute Mitteilung für den Wirtschaftsstandort Freisen. Insbesondere für diesen Betrieb, in dem ich meine Ausbildung absolviert habe, freut es mich persönlich.
Die Beschäftigten dort haben bereits viele Höhen und Tiefen erlebt und stets mit vollem Einsatz gearbeitet. Gemeinsam blicken wir nun in eine positive Zukunft. Dieser gemeinsame politische Erfolg ist ein wichtiger Beleg dafür, dass es unverzichtbar ist, wenn Bund, Land und Gemeinde Hand in Hand eng zusammenarbeiten. Er lobt das Engagement von Karl-Josef Scheer. Unser Bürgermeister ist ein hervorragender Garant für verlässliche Partnerschaft auf Augenhöhe – dank kurzer Wege.